Der Aufbau des Nagels
Unsere Nägel gehören zu den sogenannten Hautanhangsgebilden und bieten den Finger- und Zehenkuppen Schutz vor Verletzungen. Zudem erleichtern Nägel das Greifen und Fühlen. Doch wie ist ein Nagel eigentlich aufgebaut?

Die Nagelplatte besteht im Wesentlichen aus Keratin. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Proteinen und weichen und harten Keratinen, die sich in drei Schichten aufteilen: eine dünne Schicht (dorsal = rückenseits; hartes Keratin und Zellkernreste) und einer dickere Schicht (ventral = bauchseits; weiches Keratin und Zellkernreste). Eine Intermediärsubstanz (= zwischen den Schichten; Keratin mit deutlichen Zellstrukturen und rundlichen Kernresten) verbindet diese beiden horizontalen Schichten.
Die Nagelplatte an sich ist durchsichtig, farb- und gefäßlos. Das zartrose-farbene Erscheinungsbild der Nagelplatte lässt sich auf die Blutkapillaren des Nagelbettes zurückführen, welche unter der Nagelplatte liegen und durchscheinen. Durch die längs- und quer-Wölbung der Nagelplatte wird sie stabil.
Die Lunula ist wie ein Halbmond geformt und wird daher auch Möndchen genannt. Sie erscheint auf der Nagelplatte weiß, denn das normalerweise durchsichtige Nagelbett wird hier von der Nagelmatrix verdeckt. Der Nagelmond bildet somit eine Linie zwischen den lebenden Zellen und der verhornten Schicht. In anderen Worten: der Nagelmond ist die sichtbare Verlängerung der Nagelwurzel.
Das Nagelbett dient der Nagelplatte zur Auflage und ist mit vielen Blutgefäßen und Nerven durchzogen. Es besteht aus einer Art Leisten. Die Leisten liegen dabei in Längsrichtung parallel nebeneinander. Da die Nagelplatte auch über eine Leistenstruktur verfügt, ist die Nagelplatte fest mit dem Nagelbett verwachsen.
Gebildet wird der Nagel in dem Nagelbett und der Nagelmatrix. Diese ist der Bereich des Nagels, der fest mit der Haut verankert ist. Die Zellen der Nagelmatrix produzieren kontinuierlich neue Zellen, wodurch die Nagelplatte im Durchschnitt etwa einen Millimeter in zehn Tagen wächst und sich dabei über das Nagelbett schiebt.
Der Nagelfalz ist aufgeteilt in einen Proximalen Anteil und in zwei seitliche Anteile. Der Proximale Nagelfalz ist schwach ausgeprägt. Die seitlichen Nagelfalzen sind die Gleitschiene für den wachsenden Nagel und stellt die Übergangszone.
Die Hautfalte, die am seitlichen und proximalen (= rumpfnahen) Teil der Nagelplatte liegt, nennt man Nagelwall. Der proximale Teil des Nagels (inkl. Nagelmatrix) wird vom Nagelwall und durch die Cuticulla (= Nagelhäutchen) abgedeckt.
Das Nagelhäutchen befindet sich am proximalen Nagelwall und verschließt die Nageltasche. Eine Verletzung des Nagelhäutchens kann zu Nagelwachstumsstörungen (z.B. infolge einer Infektion mit Bakterien oder Pilzen) führen.
Das Sohlenhorn liegt unter dem freien Nagelende (distal; = rumpffern). Das Sohlenhorn verhindert, das sich die Nagelplatte vom Nagelbett ablöst, und dass Fremdkörper oder Keime unter die Nagelplatte gelangen. Das Sohlenhorn ist eine verhornte Struktur.
Das Sohlenhorn liegt unter dem freien Nagelende (distal; = rumpffern). Das Sohlenhorn verhindert, das sich die Nagelplatte vom Nagelbett ablöst, und dass Fremdkörper oder Keime unter die Nagelplatte gelangen. Das Sohlenhorn ist eine verhornte Struktur.
Den Abschluss des Nagels bildet der freie Nagelrand.
